22 Des 2009

Zuhörer

ZuhörerAuthor: reichsoellnerArticle:Die Verbeugung immer eine flüchtige, schmarotzendeNacktschnecken rufen nach Bühnenpräsenz. Danach Stille.Lampenfieber nur die Imagination in den Köpfen der Lauschenden.Die Handlung des Spielers schreibt sich durch ihre Eigenart wieein Text, die Phrase bewegt sich nicht. Was das Instrument alleskönnte wenn er es nur will und auch kann, das wissen nur die,die es auch können oder zumindest diejenigen, die hören könnenund auch tatsächlich viel hören, nicht nur von diesemKlanginstrument. Er sammelt sich immer noch. Die Dynamik einesStückes muss im ersten Moment des Anstreichens der Tastengefasst werden. Neugierig sind Klassikfans selten. "Ich habe denFreischütz schon vierfach gesehen, was sagen Sie zu dieserVariante?" Musikleidenschaftler riechen das Erbrochene derschimmligen Geister auf fast jeder Bühne. Künstler könnenlachen. Altphilologen deklamieren irgendeinen Mist. Einaltösterreichischer Dichter
lässt im Geiste einen Operndirektorauftreten. Seine Deklamation: "Stellen Sie sich vor - eine Bühne- darauf ein Klavier - der Pianist ist vertieft in sich selbst,sammelt sich sich um dann, nach unendlich lang wirkenderZeitspanne den ersten Ton von sich zu geben, der bereits allesbeinhaltet, dass er den Abend über spielen wird. Nur er kenntdas Leid das die erste Taste verbirgt. Musik ist für den Musikerein Ventil des Grauens, anstatt sein ganzes Glück, seinen Zorn,seinen ganzes Leid in einem einigen Schrei herauszuposaunen oderklavieren, ist es disziplinierte Selbstfolter, ein Stück umStück verzögerter Orgasmus." Als der ergraute Altösterreicherdann noch in einer Anwandlung, Goethe zu imitieren, einenKünstler den Antwortdialog sprechen lässt, vom Mitschwingen inder Musik, vom Training, aber dann vom Genuss der Musik,schweife ich ab und beschäftige mich mit der Dame nebenan. Ichglaube, sie hat vergessen, ihre Blumen zu gießen.About the
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